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Am 29. Januar 1866 vererbte per Testament die Witwe Theresia Hueck, geb. Fischer, der
Katholischen Kirchengemeinde Lichtenau Haus- und Grundbesitz mit der Auflage, dass der
Kirchenvorstand dieses Legat zur Fundation einer Armenanstalt für die katholische
Pfarre Lichtenau verwenden soll.
Grundstück an der Driburger Str. der Grundstein für ein eigenes Krankenhaus gelegt werden,
das Pfarrer Köhnhorn am 25. Oktober 1908 seiner Bestimmung übergab. Es erhielt
den Namen: St. Josephs-Krankenhaus.
Die ärztliche Leitung wurde dem aus Hildesheim stammenden Arzt, Dr. med. Karl Wolf, übertragen. Salzkottener Franziskanerinnern übernahmen die Betreuung des Hauses, in dem nun alte, kranke und arme Menschen gepflegt wurden. Schon bald kamen für die Schwestern zu dieser Aufgabe noch andere soziale Dienste hinzu, wie Leitung eines Kindergartens, Führung einer Nähschule, Ausbilden im hauswirtschaftlichen Bereich. Um den jeweiligen Anforderungen gerecht zu werden, waren einige Umbauten nötig. Das Krankenhaus bekam u. a. eine Entbindungsstation und einen Operationssaal. Weitere Ärzte, die im Krankenhaus ihren Dienst versahen, waren der aus Fulda gebürtige praktische Arzt und Geburtshelfer, Dr. med. Hans Hack, und der aus Geseke gebürtige praktische Arzt, Dr. med. Clemens Wessel. 1976 wurde das St. Josephs-Krankenhaus aufgelöst. Die Salzkottener Schwestern zogen sich zurück. Die Stiftung vermietete das Gebäude nun an den Verein für Caritasheime in Schloss Neuhaus. Seit Herbst 1977 finden dort etwa 28 geistig behinderte Menschen ein neues Zuhause. Die Satzung wurde 1986 geändert. Der Name lautet jetzt: Hueck-Fischersche-Stiftung. Die Caritas-Sozialstation, die seit dem 9.12.1995 in den ehemaligen Wirtschaftsräumen des Krankenhauses "St. Anna" untergebracht war, ist seit Mai 2005 in die Königstraße 15 umgezogen. Die Anschrift steht unter "Adressen". Die Stiftung hat dem Verein für Caritasheime die Hälfte des Grundstücks an der Driburger Str. zum Bau eines neuen Wohnheimes zur Verfügung gestellt, da das alte Gebäude den heutigen Anforderungen nicht mehr entsprach. Im April 2005 konnte das neue Gebäude bezogen werden. Das alte Krankenhaus einschließlich der Sozialstation wurde abgerissen. Das äußere Zeichen der Stiftung gab es nicht mehr. Die Stiftung musste nun nach neuen Wegen suchen, den Willen der Stifterin zu erfüllen. Sie unterstützte immer wieder kleinere Projekte in und um Lichtenau. Nachdem einige angestrebte größere Projekte in der Vergangenheit gescheitert waren, konnte dann 2018 die Stiftung auf dem Gelände des alten Krankenhauses ein neues Ärztehaus bauen lassen, in dem seit November 2018 der Facharzt für Allgemeinmedizin Dr. Jan Rinn mit seinem Praxisteam die Patienten betreut. Auch der Ambulante Hospizdienst "Mutter Teresa" bekommt in diesem Haus einen Büroraum. Das neue Ärztehaus wurde am 19. Mai 2019 in einer kleinen Feierstunde von Pastor Wördehoff eingeweiht. |